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Noch Ostküste Malaysia: Pulau Tenggol

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Samstag, 29.07.00/103. Weltreise-Tag:                                     
Heute tauchen wir erstmals mit den Tauchern vom Tauchtour auf Tenggol trey3Tenggol Aqua Resort. Vorab gibt es das erste anständige Briefing in Malaysia überhaupt. Die beiden Divemaster des Aqua Resorts, Rogil und Reynold arbeiten schon seit mehreren Jahren hier und kennen die Tauchgründe Tenggol Diversrund um Tenggol genau.
Im Briefing malt Divemaster Reynold die verschiedenen Strömungen und Tiefen an die Tafel. Dann fahren wir mit dem Speedboot raus in den Nordosten der Insel, nach „Tanjung Api“. Tanjung Api ist wegen ihrer verrückten Strömungsverhältnisse die wohl anspruchvollste Tauchsite Tenggols und Astrids erster richtiger Strömungstauchgang.
Es ist der schönste Tag seit langem. Die Sonne scheint, das Wasser ist smaragdgrün. Wir sitzen speedboat aqua resort tenggolin unseren gelb- schwarzen Lycra Tauchanzügen wie die Feuersalamander nebeneinander im Speedboat. Als wir aus der Bucht rausfahren wird der Wellengang stärker. Reynold ordnet einen „negativ- boyant- Entry“ an. Das heißt Rolle über Bord ohne Luft im BCD und sofortiges Abtauchen. Reynold sinkt auch ohne Weightbelt wie ein Stein, aber auch wir kommen schnell runter. Wie schon öfters fassen wir uns an den Händen, während wir uns durch bizarre Felsformationen driften lassen. Es ist fast wie im Gebirge, insbesondere als es mit steigender Geschwindigkeit Hals über Kopf durch einen sich zuspitzenden Canyon geht...und der wird verflixt eng zu zweit. Hinter dem Ausgang des Grabens teilt sich die Strömung und Astrid, die etwas größeren Abstand von der bad girl HollyFelswand hatte, erwischt die falsche. Ihren Weg zurück muss sie sich gegen die Strömung erkämpfen. Dann geht es in atemberaubenden Tempo weiter...
Astrid schreibt drüber in ihr persönliches Tagebuch:
... Das Tempo ähnelt eher dem auf einer Autobahn...Stop, gleich ist sie zu Ende-  es sei denn....Höhenwechsel, 2 Meter rauf, 2 Meter runter oder außen um den Felsen herum, links in die kleine Unterwasserbucht um erst mal zu Verschnaufen. Verflixt, wenn es doch nicht so schnell wäre, schon hab ich Reynold überholt und den Eingang verfehlt, also zurück gegen die Strömung, gar nicht so einfach. Wieso bewegen sich die Luftblasen so eigenartig ?...vielleicht wären 3 Gewichte doch ganz gut gewesen. Es wird immer schwieriger, die Boyancy und die Tiefe zu halten. Martin zieht oder drückt mich immer mal wieder auf die richtige Ebene zurück. Schließlich gibt Reynold mir ein weiteres Gewicht, aber auch das hilft mir nur vorübergehend. So unangenehm es mir auch ist, ich fange an, mich unwohl zu fühlen, gegen die Strömung anzukämpfen...und immer wieder Auftrieb zu bekommen. Offensichtlich hyperventiliere ich. Reynold bedeutet mir immer wieder, Luft aus dem BCD abzulassen, aber da ist nichts mehr zum Abzulassen. Auch Ausatmen hilft nicht mehr. Irgendwann bin ich völlig erschöpft, den Tränen nah, mit 50 bar so low on air wie noch nie, und kurz davor, aufzutauchen. Da endlich kommt der Safety-Stop. Während es für Martin einer der abenteuerlichsten Tauchgänge war, war es für mich eher die Hölle...
Liest sowas überhaupt jemand ? Und wenn, interessiert es überhaupt ?
MArtin ist geradezu euphorisch und von der Gewalt des Meeres beeindruckt. Er liebt es, sich von schnellen Strömungen, durchaus auch mal mit dem Kopf nach unten oder in anderen bequemen Stellungen mittragen und rumwirbeln zu lassen. Und das geschieht hier dauernd. Plötzlich erwischt uns eine relativ starke Abwärtsströmung und zieht uns 6 Meter hinab, noch bevor wir ihrer gewahr werden. Irgendwoher zeigt das Piepen eines Computers die kurzfristige Überschreitung der von ihm als gesund eingestuften Aufstiegsrate an. Hat wohl jemand die Abwärtsströmung durch BCD- Füllung überkompensiert. Wir würden das nicht so schnell bemerken, denn einen Tauchcomputer besitzen wir (noch?) nicht. (Von Chris erfahren wir Wochen später, dass diese Tauchsite eine regelrechte Berühmtheit unter ambitionierten Tauchern Steinfisch  tstofi5darstellt und eine
englische Beschreibung dieses Tauchganges bereits im Internet zu finden ist.)
Die Sonne lacht noch immer, als wir nach 50 Minuten aufsteigen. Astrid ärgert sich, dass sie die beiden perfekt getarnten Stone- Fische nicht gesehen hat, obwohl diese nur 30 cm von ihr entfernt auf dem Fels saßen und MArtin auf sie gedeutet hatte. Sie hat sich auch unter Wasser nicht immer wohl gefühlt und zweifelt an ihren Skills. Vielleicht wäre es gut, die Grüne Schlange  tgreensngleiche Dive- Site morgen noch einmal zu tauchen ?
Während wir unser Equipment süßwässern und verstauen, kommt Reynold auf einmal aus dem Kompressorraum geschossen. Eine grün- gelbe Schlange (kann sie jemand identifizieren?), ca. 1,20 welche Schlange?Meter lang und maximal 5 cm im Durchmesser, wendig und bis in die Schwanzspitze von unglaublicher Kraft hat sich hinter dem Kompressor verkrochen. Sie nötigt uns allen Respekt ab.
Rogil fasst sich ein Herz, einen Besen und ein Handtuch und fängt die Schlange.
Nachdem jeder sie bewundern durfte, lässt er sie im Dschungel wieder frei.
Abends sind wir von den chinesischen Malaien zum Fisch- Barbecue im Tenggol- Resort eingeladen. 12 Personen tun ihr Bestes, 2 große Bastkörbe voller verschiedener Sorten Fisch, Krabben, Langusten und Tintenfischen zu verspeisen. Essen vom Feinsten im Überfluss.
Wir unterhalten uns bis nachts um 3 Uhr mit ihnen über prinzipielle Unterschiede im Bildungs- und Ausbildungswesen zwischen Europa, USA und Asien. Einige der anwesenden chinesischen Malaien konnten aufgrund der gesetzlichen Quote hier keinen Studienplatz bekommen und hatten von ihren Eltern ein Auslandsstudium, meist in den USA, finanziert bekommen. Wir lernen an diesem Abend eine Menge über Akzeptanz und Toleranz angesichts eines künstlich geschaffenen sozialen Statusunterschiedes.

Sonntag, 30.07.00/104. Weltreise-Tag:
Wir haben neue, tauchbegeisterte Nachbarn im Tenngol- Resort: Ein deutsches Pärchen (er Meeresbiologe) und den Schweizer Jürg, Spezialist für Nacktschnecken. Angekündigt waren sie bereits für gestern, aber bereits in der Flussmündung von Dungun sei der Wellengang so stark gewesen, dass alles nach wenigen Minuten durchnässt gewesen sei und man habe umkehren müssen. Wegen des Gepäcks habe John die Nacht auf dem Tenggol Island Malaysia kleinen Boot verbringen müssen. Dementsprechend müde ist er heute.
Auch Jamil vom Aqua- Resort hat die Nacht mit einer Gruppe von Anglern auf einem kleinen Boot verbracht, als dieses aufgrund eines Motorschadens die Rückfahrt verweigert hatte. Er ist ziemlich sauer, weil keiner seiner Mitarbeiter auf die Idee gekommen ist, mit dem 2. Boot rauszufahren, um nach ihnen zu suchen. MArtin und er machen sich nun Gedanken über einen Emergency- Plan, damit sowas nicht noch mal vorkommt.

sunset Tenggol Island Terengganu Malaysia tssten22
Montag, 31.07.00/105. Weltreise-Tag:
Die gesamte diesjährige Saison können und wollen wir nicht hier verbringen, nicht dieses Jahr. Das Angebot während der nächsten 14 Tage hier zu bleiben, im Aqua- Resort auszuhelfen und nach Möglichkeit mit Tauchen zu gehen, nehmen wir jedoch gerne an. Dabei bleiben wir aber in unserem kleinen Holzchalet am anderen Ende des Strandes im Tenggol Pulau TenggolResort wohnen. Wir genießen dort, 450 Meter weiter und im Wald versteckt unsere Privatsphäre und sind bereit, die eher geringen Kosten von 30 RM pro Tag weiter zu bezahlen.
Am Nachmittag tauchen wir erstmals mit einem australisch-englischen Pärchen. Ihr Vater befindet sich seit der Spontanruptur eines Aortenaneurysmas im Vorruhestand und genießt sein neu geschenktes Leben. Und natürlich das Tauchen mit seiner bildhübschen, mit ihren langen blonden Haaren und ihrer zart-blassen Haut im ersten Augenblick fast zerbrechlich wirkenden Tochter und deren jungem Freund. Der mit seinen schwarzen Locken, Beach Tenggol Island Terengganu Malaysia tbeachaiseinem 3-Tagebart und seiner verspiegelten Sonnenbrille verwegen aussehende Australier, erzählt witzig und voller Begeisterung über hochbezahlte Taucher, die in Australien für den Thunfischexport arbeiten. Sie reparieren die kilometerlangen Fischnetze, in denen monatelang zigtausende von Thunfischen angefüttert werden. Haben die Thunfische ein bestimmtes Gewicht erreicht, werden die schwimmenden Käfige ganz langsam, wenige hundert Meter am Tag, Richtung Japan geschleppt. Dort verkaufe man den Thunfisch lukrativ für die Zubereitung von Sushi. Bis zu 1000$ werde für einen solchen leckeren Sushi- Thunfisch bezahlt. Das wissen natürlich auch Haie zu schätzen, die dieses unwiderstehliche Fressnetz ständig umkreisen. Deren schlechte Reputation wirkt sich wiederum auf die Höhe der Gefahrenzulage für die Wartungstaucher aus. - Er würde er im wahrsten Sinne des Wortes "für sein Leben gern" einmal dabei sein. Während der nächsten Tage wird er sich jedoch erst einmal an den hiesigen Tauchsites erproben.

Dienstag, 01.08.00/106. Weltreise-Tag:
Astrid hilft beim frühmorgendlichen Kehren des Strandes, an dem sich manchmal bis zu 7 Leute beteiligen. Mal wohlgelaunt frisch mit einem scherzendem Wort auf den Lippen, meist aber meditativ in sich gekehrt Tanks füllen  tmarcom3und den eigenen Gedanken nachhängend.
Unglaublich, wie viele Blätter hier innerhalb eines Tages von den Bäumen fallen. Auch die vielen, den ganzen Strand vor Aqua bedeckenden, im untergehenden Licht der Abendsonne von gelb über orange und rot schimmernden falschen Hibiskusblüten (übrigens die Nationalblume von Malaysia) haben am frühen Morgen jegliche Form und Schönheit verloren.
Angeschwemmte Zigarettenstummel, Plastikflaschen, Dosen und Papier... Wenn gegen 8 Uhr die ersten Gäste zum Frühstück erscheinen, ist ein Grossteil der Anlage ordentlich geharkt.
MArtin beginnt seinen Tag etwas später und füllt erst einmal ein paar Tanks, die wir ja auch fleißig benutzen.
Am späten Vormittag fahren wir erneut nach
Tanjung Api, MArtins erklärter Lieblings- Dive- Site. Schon die Wellen machen die Bootsfahrt zum kleinen Abenteuer, die Unterwasserströmung ist nicht ganz so stark wie letztes Mal. Alle scheinen sich unter Wasser wohl zu fühlen, und von der wieder einmal unbeschreiblichen Vielfalt der Tenggol Island Terengganu Malaysiavorbeiziehenden Fischschulen beeindruckt Tenggol Island Terengganu Malaysia trogilzu sein. Dem ersten der Gruppe wird die Luft bereits nach 22 Minuten knapp, aber auch die anderen müssen nach und nach auftauchen. Zum Schluss sind nur noch Astrid und 2 Japanerinnen unter Wasser. Da ihre Uhr Wasser geschluckt und ihre Funktion eingestellt hat, erfolgt Astrids Safety- Stop nach Gefühl; sicherheitshalber länger, zumal es selbst in dieser Tiefe noch so viel zu sehen gibt. Schließlich holt Rogil, dem die Warterei zu lang wird, die drei luftstarken Ladies per Skindive zurück aufs Boot. Vor allem für die drei war es ein spannender, unvergesslicher 59 Minuten- Tauchgang. Wir denken ernsthaft über die Anschaffung eines Tauchcomputers nach. Hier in Malaysia sollen sie sogar recht günstig sein...
Nachmittags gibt der schnelle 7 PS Baur Kompressor tcompr1starke Hondabenziner des einen Bauer- Kompressors plötzlich und unerwartet seinen Geist auf. Selbst Rogil, der immer wieder sämtliche Reparaturen erfolgreich übernimmt, kapituliert und beschließt, den Motor Morgen zur professionellen Reparatur aufs Festland zu schicken.
Ersatzweise treibt jetzt der langsame mit 380V- Drehstrom arbeitende Elektromotor den Zweitkompressor gleichen Typs an.
Die Füllung eines leeren Tanks dauert mit ihm über 25 Minuten. In drei Stufen wird die Luft verdichtet, bevor sie über den schwarzen Hochdruckschlauch mit dem Manometer über die „First Stage“ in den gelben 12 Liter Alutank gelangt. KompressorradÜblicherweise steht ein voller Tauchtank unter einem Druck von 200 Bar (ca. 3000 PSI). Beim Füllen erwärmt sich die dreifach gefilterte Umgebungsluft, sodass der Füllvorgang bis zu einem geringgradig höheren Druck fortgesetzt wird. Nach Erkalten stimmt dann der Sollfülldruck von 200 Atü etwa. Die drei vorgeschalteten Luftfilter müssen bei der hohen Luftfeuchtigkeit hier alle 10- 15 Minuten geöffnet und freigeblasen werden. Mit etwas Übung ist es möglich, nebenher ein Buch zu lesen. MArtin lernt die Krimis von Patricia Cornwell zu schätzen (Danke, Gabi!).
Beim nächtlichen Rückweg zu unserem kleinen Domizil stolpern wir am Strand über eine ca. 60 cm. breite Schildkrötenspur. Einige „grüne Schildkröten“ kommen Schildkrötenspurwährend der mehrmonatigen Legezeit ca. alle 14 Tage in Abhängigkeit von der Flut zur Eiablage auf die Insel. (Bis zum Schlüpfen der kleinen Schildkröten vergehen dann 7 Wochen.) Lärm und vor allem Licht verhindern ihr Anlanden. Werden sie beim Graben gestört, müssen sich die bereits vom Graben erschöpften Schildkröten einen neuen Platz für ein neues Loch suchen.
Bereits aus etlichen Metern Entfernung können wir ihr rhythmisches, immer wieder von Pausen unterbrochenes Graben hören. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis wir uns der Schildkröte ganz leise durch das von Blättern und Hölzern übersäte Unterholz bis auf wenige Meter genähert haben. Langsam haben sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt und wir können schemenhaft erkennen, wie sich die Schildkröte langsam ihr Loch schaufelt und mit kraftvollem Schwung den Sand hinter sich wirft. Plötzlich hören wir laute Stimmen und knackendes Unterholz. Lichtkegel blitzen auf, erschrecken uns und die Schildkröte... doch anstatt umzukehren, verlässt die Riesin ihr halbfertiges Loch und verzieht sich tiefer in Richtung Busch, wo sie geduldig ihre Arbeit wieder aufnimmt. Green TurtleWir sind ärgerlich, aber den Störenfrieden, einer von ihnen ist der Besitzer des mittleren Resorts, scheint weniger an Naturschutz sondern vielmehr an den schmackhaft- lukrativen Schildkröteneiern zu liegen. Überall auf den malaysischen Märkten haben wir Schildkröteneier (
Foto) im Angebot gesehen. Sie werden zu hohen Preisen gehandelt und gelten als Delikatesse. In Gesprächen hat man uns immer wieder versichert, dass es sich um mit Genehmigung “legal” gesammelte Eier handelt. Zufälligerweise wissen wir, dass zumindest diese Leute nicht das Recht haben, die Legestellen zu plündern. Aber unser Ärger wird lediglich mit einem Achselzucken beantwortet.

Mittwoch, 02.08.00/107. Weltreise-Tag:
Um 11:26 Uhr rollen wir uns das erste Mal bei „Tokong Badenixe Holly thollbo3Burung“, einer erst zweimal angefahrenen Tauchsite, rückwärts aus dem Boot. MArtin genießt den Moment des Eintauchens, in dem der ganze Körper schlagartig von dem durchschnittlich 29 Grad warmen Nass umfangen wird und in dem man sich für etwa eine Sekunde ziemlich orientierungslos fühlt, weil das Gleichgewichtsorgan von soviel Input überwältigt, erst mal die Körperposition im schwerkraftlosen dreidimensionalen Raum neu ausloten muss. Seit 3 Tagen tauchen wir mit der gleichen Gruppe und kennen mittlerweile die Fähigkeiten und Eigenheiten der einzelnen Open- Water- Taucher ganz gut. Diesmal bleibt Rogil als Boatman an Bord, Reynold führt den Tauchgang an. Holly schwimmt in der Mitte, wir bilden gemeinsam das Schlusslicht.
Wir sinken auf 30 Meter Tiefe. Da kaum Strömung herrscht, empfinden wir die dortige Thermocline von 27 Grad als ziemlich kühl. Die Sicht ist mit 15- 20 Metern gut, in dieser Tiefe fehlt bereits der Rot- Gelbe Anteil des Farbspektrums, was der Umgebung einen Grünstich verleiht. Wir sind vollkommen entspannt und genießen. Astrid schwimmt auf dem Rücken, blickt hinter uns.
Plötzlich taucht 10m vor ihren Augen aus dem Nichts kommend ein massiger (ungelogen) ca. 3m langer Barsch auf. Sein massiger Körper würde sicher nicht durch einen Türrahmen passen, Zackenbarschzacken  1443teine Doppeltür wäre gerade breit genug für ihn. Seine mit einer Reihe von ca. 35 cm langen und besenstieldicken, spitz zulaufenden Stacheln versehene Rückenflosse ist aufgerichtet, was ihn noch imposanter erscheinen lässt. Die geschlossenen wulstigen Lippen wirken wie oval verformte LKW- Reifenschläuche. Astrid beobachtet den Riesenfisch wie hypnotisiert, während MArtin, er ist etwa 2m entfernt und schaut nach vorne, ihn noch nicht wahrgenommen hat. „Wenn ich jetzt wenigstens einen Tankbanger (= mit einem Gummi um den Tank herum befestigte tischtennisballgroße Plastikkugel, mit der man einen unter Wasser bis in 10 Meter Entfernung hörbaren Knall erzeugen kann) hätte, um mich bemerkbar zu machen“ denkt Astrid. Da erregt etwas hinter Riesenbarsch P8230023ihm die Aufmerksamkeit des gigantischen Platzhirsches und mit unvorstellbarer Geschwindigkeit macht er eine abrupte Kehrtwendung. Die schnelle Körperdrehung des Riesenbarsches erzeugt ein kurzes dumpfes, tieffrequentes Grollen und produziert Wellen, wie sie wohl auch bei einem Erdbeben auftreten würden. So ein tiefes, fühlbares Geräusch haben wir bislang nicht erlebt und irritiert schaut MArtin sich um. Da erblickt auch er den Giganten, der sich inzwischen wieder uns zugewandt hat und lautlos auf uns zuschwimmt. MArtin dreht sich ebenfalls schnell auf den Rücken, um dem Ungeheuer die Flossen entgegen strecken zu können und es dennoch im Blick zu behalten. Wir rücken näher aneinander und ergreifen instinktiv unsere alternativen Luftversorgungen, unseren einzigen „Waffen“ (so als könnten die daraus produzierbaren Blasen einen solchen Raubfisch auch nur einen Moment lang beeindrucken). Die Bedrohung ist so gegenwärtig, dass für Angst kein Platz bleibt.
Der monströse Barsch nähert sich uns bis auf anderthalb Meter. Eine Entfernung, die es ihm bequem ermöglichen würde, uns beide zusammen nur durch Öffnung seines müllcontainergroßen Maules in sein Inneres zu saugen. Wer sich mit giant grouper  tgroupesFischen auskennt weiß, dass der Durchmesser des geöffneten Mauls eines Barsches so groß wird, wie der des gesamten Fisches. Barsche fangen den Hauptanteil ihrer Nahrung durch den Sog, der beim Öffnen dieses Maules entsteht...
Der große Grouper scheint uns zu mustern und auf unsere Schmackhaftigkeit hin zu überprüfen. Wir beschleunigen unseren Flossenschlag moderat, um zur restlichen Gruppe, die etwa 10m von uns entfernt vorschwimmt, aufzuschließen. Anscheinend ist das Ungetüm mit guten Sinnesorganen ausgestattet, die es ihm gestatten, große Anteile an uns (Tank, Wetsuit, Flossen, Taucherbrille etc.) als unverdaubar einzustufen. Neugierig, wer es wagt, hier in seinem Revier so respektlos umherzuschwimmen, bleibt er allemal, also folgt er uns. Immer wieder versucht einer von uns die Aufmerksamkeit der restlichen Gruppe zu erhalten.
Als wir, den Riesenbarsch noch immer im Schlepptau, endlich beim Rest der Gruppe ankommen, reagieren die wenig routinierten Fundiver unerwartet: Statt enger aufzuschließen und Fersengeld zu geben, schwimmen zwei von ihnen neugierig auf den Barsch zu. Wir trauen unseren Augen nicht. Der kleine Reynold (48 kg Lebendgewicht) zieht blitzschnell sein Messer und rettet die Situation, indem er rasch zwischen Riesenbarsch und die Taucher schwimmt und sie zum Rückzug auffordert. Der riesige Raubfisch folgt uns noch bis zu seiner Reviergrenze, bevor er furchtlos in die Tiefe entschwindet. Wir setzen unseren Tauchgang fort, nicht ohne uns immer mal wieder prüfend umzusehen. Dann lichtet sich unsere Gruppe langsam wieder, weil einer nach dem anderen mit leerem Tank auftauchen muss. Kaum in der Sicherheit des Bootes angelangt, beginnen wir, Witze zu machen und uns unsere daheimgebliebenen Freunde mit folgender Unterhaltung vorzustellen: „Was ist eigentlich aus Astrid und MArtin geworden ? – Ach die sind in Malaysia von einem Barsch verschluckt worden.“
Natürlich recherchieren wir auch ernsthaft. Weder Rogil noch Reynold haben jemals zuvor einen so großen Barsch gesehen und schätzen die erlebte Situation als nicht ungefährlich ein. In Australien habe man zur Sicherheit von Tauchern bereits einige dieser Riesen abgeschossen. In Koh Tao, so erinnern wir uns, war ja auch ein Grouper verantwortlich für den tödlichen Flankenbiss an dem Taucher, der leichtsinnigerweise seine harpunierten Fische am Gürtel trug.
Den weiteren Tag verbringen wir beide mit Putzen, Tenggol Island Terengganu Malaysia tastsolbReinigen und Reparieren. MArtin mit Holly im Dive- Shop (Regulator, BCD und Equipment), Astrid mit Ela und Anuar in den Bungalows.
Nachmittags erteilt Astrid erstmals Schnorchelunterricht.  Ihre erste Schülerin, ist eine ca. 50 jährige Japanerin,  Nicht- Schwimmerin.Sie verbringen die erste Stunde mit viel Gelächter und Spaß. Nach der Theorie pufferfish  tpuffernimmt Astrid die mit einer Rettungsweste bekleidete Japanerin an die Hand und schnorchelt mit ihr eine Runde durch die Bucht; maximale Wassertiefe 1,50 Meter. Erstaunlich, wie intakt auch hier noch die Korallen sind; ganz abgesehen von den vielen kleinen Box- und Pufferfischen.

Donnerstag, 03.08.00/108. Weltreise-Tag:
Während morgens Astrids 1:1- Schnorchelunterricht stattfindet, hat sie nachmittags gleich eine ganze Schulklasse von 5 malaysischen Frauen zwischen 40 und 60 Jahren. Sie alle sind zeitlebens Nichtschwimmerinnen und haben panische Angst, Wasser in Augen, Nase oder Ohren zu bekommen. Tenggol Island Terengganu Malaysia telaari2Immer mal wieder will die eine oder andere frustriert aufgeben und auch Astrid ist angesichts soviel Wasserscheu kurz vor der Kapitulation. Könnt Ihr Euch die Szene vorstellen? 5 mit Armen und Beinen rudernde, mit Flossen platschende, immer wieder nach Luft japsende, in pinkfarbenen Rettungswesten auf dem Wasser treibende gestandene Frauen? Es entsteht so viel Situationskomik, dass Tränen verlacht werden. Die Erwartung, eine kleine Runde in brusthohem Wasser an Astrids Hand zu schwimmen und dabei unter sich die Unterwasserwelt sehen zu können, ist jedoch so verlockend, dass niemand aufgibt.
Astrids Lohn der Mühe heißt heute „Moon Raker“, eine kleine Dive- Site, Tenggol Island Terengganu Malaysia tfischo5diesmal ohne Wellengang und Strömung. Ein Tauchgang, der im ersten Moment langweilig zu werden scheint. Doch dann sind da auf einmal Millionen kleinster Fische in einem riesigen Schwarm überall um uns herum. Kaum erkennt man noch, wo oben und wo unten ist. Nacktschnecken- Sex tnudcup1Eine Schildkröte zieht gemächlich an uns vorbei. Zum ersten Mal sehen wir, wie Rogil eine der mit giftigen Dornen bewehrten, rifffressendenen "Crown of Thorns" über seine Hand wandern lässt. Mit dem Messer angehoben, klammert sie sich mit ihren Armen zur giftig, stacheligen Kugel um seine Faust, um sich langsam, Arm für Arm wieder von ihm zu lösen und sich einen neuen Platz auf dem Boden zu suchen. Den Sicherheitsstopp machen wir an einer Wand übersät mit blühenden Korallen und Nudibranches. Wir sind froh und dankbar und fühlen uns unendlich reich.
Abends sind wir beide so erschlagen, dass wir in großer Runde vor dem Video sitzen und “Erin Brockovich” sehen.

Freitag, 04.08.00/109. Weltreise-Tag:
Auf dem Weg zum Tauchen kommen wir an einem Tenggol Island Terengganu Malaysia tcaya4gerade gekenterten Kanu des Aqua Resorts vorbei. Den Paddlern geht es bis auf den Schreck, der ihnen noch in den Gliedern sitzt und ein paar Schrammen gut. Wir laden sie aufs Boot, bergen das Kajak und Tenggol Island Terengganu Malaysiabringen alle gemeinsam zurück an Land.
Dann machen wir uns zum zweiten Mal auf den Weg. Während ein Teil der Gruppe, einschließlich MArtin Tauchen geht, werden die anderen, einschließlich Astrid und Ela zum Schnorcheln bei „Amazing Grace“ ausgesetzt; es ist quasi das Abschlussschnorcheln für Astrids japanische Schülerin in einer Wassertiefe, wo die Nichtschwimmerin mit der Rettungsweste nicht einmal den Boden erkennen kann.
Die Taucher verlassen zuerst das Boot und tauchen ab. Zwei Neuankömmlinge sind blutige Schnorchelanfänger und... Nichtschwimmer. Zwar springen sie mutig mit ihren Rettungswesten ins Wasser, doch als sie dabei gleich Wasser in Augen, Nase und Ohren bekommen, klammern sie sich nur noch ängstlich am Boot fest. Die Mitglieder von Astrids Schnorchelgruppe schnorcheln hingegen zunächst gemeinsam, dann jeder für sich. Bei sensationeller Pulau TenggolSicht gibt es kleinere Riffhaie, blaue Bumb- Head- Parrotfische, Flöten- und Triggerfische zu sehen. Alle Teilnehmer sind schlichtweg begeistert und motivieren die Neuen, ab Morgen auch an der Schnorchelgruppe teil zu nehmen.
30m tiefer ist MArtin auch gerade begeistert: Das sonnenbeschienene “Amazing Grace” macht seinem Namen alle Ehre. Es ist eine friedlich und harmonisch anmutende Divesite mit vielen bunten Korallen und großer Fischvielfalt. Rogil leert einen der dort illegal deponierten Fischkäfige, die unvermittelt befreiten Fische verschwinden in rasantem Tempo in die wiedererlangte Freiheit.
Am Ende des Tauchganges geben MArtin und die Tenggol Island Terengganu Malaysia twaterbasympathische australische Psychologin Rebecca eine Sondervorstellung ihres Wasserballetts.
Während Martin am Nachmittag erneut zum Tauchen geht, wollte Astrid eigentlich ihre 2. Stunde Schnorchelunterricht mit „ihren“ 5 Frauen geben. Doch offensichtlich ändern sich auch die Pläne anderer Leute hier rasch und unvermittelt:
Plötzlich ist ein Durian- Picknick ist angesagt.
Durians mit ihren pyramidenförmigen Stacheln gelten hier trotz ihres unangenehmen Geruches als Königin Durianfrucht stinkt tdurian1der Früchte. Sie können die Größe einer Wassermelone erreichen und ihr gelblich- klebriges Fruchtfleisch um die dicken Kerne herum gilt den Einheimischen als Delikatesse, während Touristen darüber meist die Nasen rümpfen. In Hotelräumen ist der Genuss von Durians aufgrund ihres intensiven käseähnlichen Geruches häufig verboten. Durians wird eine aphrodisiakische Wirkung nachgesagt. Gerüchten nach sei ein starker Anstieg der Geburtenrate 9 Monate nach der im Juni/Juli und November/Dezember stattfindenden Ernte zu verzeichnen. Dabei bedeutet "Ernte" das Aufsammeln der reifen, vom Baum Tenggol Island Terengganu Malaysia tdurian2gefallenen Früchte. Gute und große Durians sind teuer, sie kosten bis zu 100 Ringgit das Stück.
22 Durians haben sie insgesamt gekauft, die jetzt nach und nach aufgeschnitten werden. Eine einzige große Wolke von Durian- Gestank breitet sich am Strand vor dem Restaurant aus und lockt weitere Naschkatzen an. Die vielen Durians auf einem durian picknickHaufen, die von der klebrig-süssen, weisslichen Creme verschmierten Gesichter und Hände nicht nur der Kinder sind unvergessliche Bilder. Es ist das reinste Festessen. Unter allgemeinem Beifall, der angesichts ihres grimassierenden Gesichts und verdrehten Augen in allgemeines Gelächter übergeht, probiert Astrid eine Durian. Sie schmeckt ihr überhaupt nicht. 7 Mal müsse man sie essen, bis man beurteilen könne, ob man sie mag... Als die letzte Durian aufgeschnitten wird, sitzt Astrid sunset Tenggol Island Terengganu Malaysiavöllig in Gedanken versunken und lutscht weiches Fruchtfleisch restlos vom Kern.
So gestärkt beginnt ihr Schnorchelunterricht. Walter bietet sich an, das andere Ende einer Leine zu nehmen und gemeinsam mit Astrid zieht er die an der Leine klammernden Frauenleiber durch das 5 Meter tiefe Wasser. Rebecca sucht derweil nach Sehenswürdigkeiten unter Wasser und lotst die Gruppe dann dorthin. Die Begeisterung der neuen Schnorchler, die ihren Kopf kaum aus dem Wasser heben wollen, zeigt sich in vielen erstaunten Ahs und Ohs und den immer wieder signalisierten OKs der freien Hände. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Euch beide für Eure Hilfe!
Auch MArtins Nachmittag verläuft nicht ganz nach Plan: Kaum hat das Tauchboot mit ihm und den anderen Tauchern an Bord die Bucht verlassen, setzt plötzlich der Motor aus. Reparaturunikum Rogil checkt routiniert Zündung und Spritversorgung und findet den verhängnisvollen Fehler: Statt Benzin befindet sich diesmal Diesel in einem der beiden blauen Kanistern, aus denen der Außenborder seinen Saft saugt! Kurzentschlossen zieht Rogil sich seine langen Flossen an und schwimmt den Kilometer zurück an Land, um das andere Speedboot zum Abschleppen zu holen. Zwischenzeitlich treiben wir als Spielball der Wellen an der wilden felsigen Küste Tenggols entlang. Reynold versucht derweil, die Schläuche vom Diesel zu befreien, indem er sie und den Benzinfilter gründlich mit Benzin ausspült. Auf der Bodenplatte des Außenbordmotors sammelt sich eine Benzinlache...
...sie wird später, wenn der ahnungslose aber experimentierfreudige Anuar versucht, den Motor während unseres Tauchganges auf eigene Faust zu reparieren, ein feines Feuerchen abgeben...
In BRD weiß man: Ein Unglück kommt selten allein. Das ist auch in Malaysia so:
Nach dem Dinner bricht schlagartig die gesamte Energieversorgung zusammen und um uns herum wird es plötzlich duster. Flugs werden Kerzen an die Gäste verteilt. Diese nehmen die ernergielose Situation erstaunlich gelassen hin, zumal mit der Elektrizität natürlich auch die so beliebten Klimaanlagen, Ventilatoren Durchlauferhitzer etc. ausgefallen sind.
MArtin geht mit ins dunkel und still daliegende Kolbenflugloch Generatorhäuschen, in dem zwei mächtige Dieselanlagen alternierend seit 4 Jahren klaglos ihren Dienst versahen. Im funzeligen Schein der mitgebrachten malaysischen Taschenlampe wird die Endgültigkeit der Energiepanne ersichtlich: Ein Motorkolben des einen Generators ist gebrochen und hat, unter Hinterlassung eines hässlichen Loches im dicken eisernen Motorblock den Weg nach außen gesucht und gefunden.
Die Szene erhellt sich, als wir unsere Lucido- Lucido Cool Light Lightwave Energiespar- Leuchte am (nachträglich verlängerten) Bändel im Generatorhäuschen aufhängen. Diese
Reisetaschenlampe ist unverzichtbarer Teil unserer Reiseausrüstung geworden und hat sich, bereits stundenlang mit dem gleichen Batterieset leuchtend, bestens bewährt. Von ihrem Kaltlicht, ihren universellen Eininsatzmöglickeiten und ihrer Stromsparsamkeit können wir nur in höchsten Tönen schwärmen. (vgl. Equipment- Seite )
Es dauert eine Stunde, bis der zweite Generator betriebsfertig ist und, von lauten Ohs und Ahs begleitet, überall im Resort die Lichter wieder angehen.
Aber der längerfristige Totalausfall eines Generators hat für uns, die wir täglich mehr als 6 Stunden mit Elektrizität arbeiten, verhängnisvolle Folgen: Vorübergehend wird es im Aqua Resort tagsüber keinen Strom mehr geben, was unsere Zeitplanung und Produktivität mehr einschränken wird, als wir in diesem Moment ahnen können.
Doch davon kannst Du im
vierten Teil unseres Tenggol- Aufenthaltes mehr lesen...
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