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noch immer: Ost-Malaysia - auf Pulau Tenggol...|
<-- Pulau Tenggol 3 | Malaysia
- Karte
| Pulau Tenggol 5 -->
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Montag,
14.08. 119. Weltreise-Tag:
Heute haben drei Inspektoren des örtlichen Gesundheitsamtes ihre
Visite
auf Tenggol angesagt. Sie wollen einen schönen
Tag (mit Übernachtung) auf der Insel verbringen und nach Aedes- Mückenlarven
fahnden. Zwar hat es hier soweit erinnerbar keinen Fall von Dengue- Fieber
gegeben, aber bestimmte Orte kontrolliert
man
auch gerne mal prophylaktisch. Auf ihrer letzten Fortbildung haben sie
gelernt, dass es in Malaysia keine Sandflöhe gibt. Weil das in krassem
Gegensatz zu den von uns zu bestimmten Tageszeiten gemachten Erfahrungen
steht, bietet sich Astrid als Köder an. Es dauert nicht lange, da hat
ein Floh bei ihr angebissen. Die Inspektoren sind hoch erstaunt, observieren,
dokumentieren und asservieren.
Am Nachmittag hüten wir gemeinsam die drei „Banditos“ und tollen wild
mit Ihnen im Wasser herum. Safuan ist unerschöpfbar, er ist dank Satellitentechnik
im Power- Ranger- Fieber. Kinder, egal welchen Alters leben hier wie im
Paradies.
Dienstag,
15.08.00/120. Tag
Heute ist Barbaras letzter Tag. Sie fühlt sich bereits seit einigen
Tagen im Aqua Resort (ebenso wie wir) wie zu Hause. MArtin
möchte ihr zum Abschied gerne seine Lieblings- Dive- Site Tanjung
Api zeigen und das Managment von Aqua willigt großzügig ein.
Diesmal passt Rogil den optimalen Gezeitenstand für viel Strömung
ab, denn heute kommen keine Fundiver mit. Auf dem Boot sitzen nur „Tauchprofis“:
Christoph, (der Tauchlehrer von Tanjong Jara) als Buddy von Rogil, MArtin
und Astrid, Reynold und Barbara. Für Astrid ist es inzwischen auch
das vierte Mal, längst ist auch sie von Tanjung Api begeistert.
Die Wassertemperatur beträgt angenehme 30 Grad. Die starke Strömung macht
die mit 12-15 Metern nicht gerade optimale Sicht wieder wett. Während
wir uns von ihr nur so treiben lassen,
ziehen
riesige Fischschwärme großer Trevallys, Sweetlips und sonstiger Fische
an uns vorbei, dazwischen vereinzelte Barraccudas. Wie Astronauten schweben
wir schnell und schwerelos in der reichen Unterwasserwelt und wissen oft
gar nicht, wo wir zuerst hinsehen sollen. Barbara grinst hinter ihrer
Brille. Wir können uns voll auf die uns umgebene Welt konzentrieren, denn
alle sind erfahrene Taucher und keiner hat diesmal eine besondere Verantwortung
für jemand anderen... ein Geschenk, das wir uns alle gegenseitig machen.
Dann plötzlich kreuzen sich plötzlich die Strömungen, es wird turbulent.
Wir werden
ebenso
wie die uns umgebenen Luftblasen wild durcheinandergewirbelt. Im Windschatten
des nächsten Felsen ist der Spuk dann zunächst wieder vorbei. Ein
Rotfeuerfisch schwebt fast bewegungslos im Wasser. Entlang einer korallenüberwucherten
Felswand tauchen wir langsam höher. Ein Steinfisch hockt perfekt getarnt
in einer Nische. Hätte Rogil nicht genau auf seine weit geöffneten Augen
gedeutet, hätten wir ihn gar nicht bemerkt. An der letzten geschützten
Stelle, entdecken wir ein paar Nacktschnecken. Dann inszeniert Rogil uns
ein unvergessliches Finale:
Fast am höchsten Punkt des Felsens angelangt wird uns klar, dass die Strömung,
die wir bislang erlebt haben, nur das Vorspiel war im Vergleich zu dem,
was uns in den nächsten Minuten erwarten würde. Die gesamte Zeit und während
sämtlicher früherer Tauchgänge sind wir nämlich „im Windschatten“
dieses großen Unterwasserfelsen getaucht. Nun nähern wir uns aber seiner
kahlen plateauartigen
Spitze.
Über sie fegt die Strömung völlig ungebrochen hinweg. Hebt man einen Arm
über den Rand des leicht ansteigenden Plateaus, wird er einem fast abgerissen.
So, als halte man die Hand über Bord eines Schnellbootes ins Wasser. Rogil
und Chris robben dem Plateau auf dem Bauch liegend entgegen. Als sie festen
Halt am Grat gefunden haben, winken sie uns, nachzukommen. Es sind nur
etwa 6 Meter, aber die haben es in sich. Stets darauf achtend, uns jeweils
an zwei verlässlichen Haltepunkten festzukrallen und unser Körperprofil
flach zu halten, arbeiten wir uns langsam gegen die Strömung vor, bis
auch wir ganz flach auf dem äußersten Grat des Felsens liegen. Der Wasserdruck
presst uns die Taucherbrille aufs Gesicht. Wir können den Kopf nicht drehen,
weil es uns sonst die Maske vom Gesicht reißen würde. Aus den Augenwinkeln
nehmen wir wahr, dass inzwischen auch Barbara und Reynold neben uns angekommen
sind. Rogil bedeutet uns in Zeichensprache, dass wir den Felsen synchron
„ auf Drei“ loslassen und unsere Körper der reißenden Strömung anvertrauen
sollen. Rogil lässt den Fels schon bei „Zwei“ los. Die Strömung packt
ihn und schleudert ihn nach hinten weg. Als wir eine Sekunde später folgen,
hat er bereits 6 Meter Vorsprung. Sich mit der Strömung fortreißen zu
lassen, ist viel angenehmer, als sich gegen sie festzuklammern oder gar
(hoffnungslos) gegen sie anzukämpfen. Wir brauchen während dieses „Fluges“
nur unsere Tiefe zu kontrollieren, das ist einfach.
Rogil weiß, wohin uns das Meer bläst: Direkt auf die vier
Spitzen
eines weiteren Felsens zu, den wir zuvor nicht erkennen konnten, weil
er zu weit weg war. Kleine Richtungskorrektur mit ein paar kräftigen Flossenschlägen,
und schon hängen wir, mit den Armen die Felszacken umklammernd, wieder
in der Strömung. Blitzschnell reißt sie unsere Köper herum, bis diese,
diesmal horizontal hinter unseren Köpfen hängend, strömungskonform im
Wasser flattern. Wieder ist eine Kopfdrehung schier unmöglich, weil es
uns sonst Maske und Regulator wegreißen würde. Als alle beisammen sind,
haben wir nur noch ein paar Sekunden Zeit, bevor uns die Haltekraft verlässt.
Vor unseren Augen tollen Fische herum. Auch sie lieben diese Stelle, wo
sie von der Gewalt des Wassers hin und her geworfen werden.
Es ist ziemlich kräftezehrend, schließlich müssen
wir loslassen. Die Strömung packt uns, inerhalb weniger Sekunden werden
wir hunderte von Metern aufs offene Meer gezogen. Dann verlangsamt sich
die Fahrt und wir können wieder selbst bestimmen, wo wir hin wollen. Wir
sammeln uns vollständig, um für den Sicherheitsstopp langsam auf 5m zu
steigen. Jeder zeigt seine Dankbarkeit für diesen abenteuerlichen Tauchgang
auf seine Art.
Der Rest ist Routine, denken wir. Aber dann fehlt plötzlich Astrid. Erstaunlicherweise
entdecken wir sie 6m tiefer. Sie war unbemerkt von einer kleinen Abwärtsströmung
erfasst worden. Erst durch die Druckzunahme auf ihre Trommelfelle alarmiert,
schaut sie auf ihren Tiefenmesser. Mit ein paar Flossenschlägen entrinnt
sie dem Sog, taucht zu uns auf und beginnt ihren Safety- Stop erneut.
Zurück an Bord formuliert Chris das, was wir alle gerade denken: „Vergleichbare
Tauchgänge hat man nicht oft im Leben.“
Am Abend feiern wir dann ausgiebig Barbaras Abschied. Schließlich reicht
unsere Freundschaft bis nach Koh Tao zurück...
Mittwoch,
16.08.00/121. Weltreise-Tag:
Um 6 Uhr zwingt sich Astrid zum Aufstehen. Nach nur 2,5 Stunden
Schlaf fühlt sie sich wie gerädert. MArtin zieht nur einmal müde lächelnd
die Augenbrauen hoch, dreht sich um und schläft weiter. Er hat ja auch
kein Rendezvous für den Sonnenaufgang.
Am Aqua Resort trifft sich Astrid mit Camilla, John, Holly, Aye, Rogil
und Jamil. Die dichte Wolkendecke verheißt nicht gerade einen fotogenen
Sonnenaufgang, wie ihn sich Jamil für den Film über Tenggol gewünscht
hat.
Um 6:40 ist es dann so weit, alle sind an Bord und Rogil will den Motor
starten. Eine müde Umdrehung des Anlassers, dann ist Stille. Der 2. Versuch
hört sich noch kläglicher an. Offensichtlich hat die Explosion vor ein
paar Tagen die auch Lichtmaschine des Motors zerstört. Rogil gewinnt den
Wettlauf mit der Zeit: Wie ein Blitz fegt er los, um die Ersatzbatterie
zu holen. Während alle anderen im Boot hilflos und träge zusehen, wechselt
er in Windeseile die Batterien. Keine 10 Minuten später können wir tatsächlich
losfahren. Um 7 Uhr erreichen wir eine geschützte Stelle, von der aus
wir den Sonnenaufgang
beobachten können. Jeder sucht sich seinen Platz,
macht es sich so bequem wie möglich. Ein paar einsilbige Wortwechsel,
ansonsten herrscht Stille auf dem Boot. Jeder blickt gespannt nach Osten,
wo sich der Himmel zwar in allen Schattierungen von orange bis violett
präsentiert, aber kein wesentlicher Unterschied zu den allabendlichen
Sonnenuntergängen besteht. Das Morgengrau weicht dem hellen Licht des
Tages und fast sind wir schon ein wenig enttäuscht, dass das alles gewesen
sein könnte, da erstrahlt auf einmal das Ende des Horizontes in glühend-
gleißendem Licht,
die
Sonne hebt sich aus dem Meer empor.
Jamil, der die Reaktionen seiner Gäste
sehr genau beobachtet, freut sich sichtlich über die Begeisterung, die
dieses nur wenige Minuten dauernde Schauspiel bei uns hervorruft.
Die
Stimmung auf dem Boot wechselt. Scherzhafte Sprüche und Lachen machen
die Runde. Was der Kaffe nicht vermochte, ist nun geschehen, die Lebensgeister
sind buchstäblich geweckt. Zurück im Resort setzen wir uns alle gemeinsam
an den Frühstückstisch. Das Rührei ist noch heiß und außer uns scheinen
noch alle anderen Gäste zu schlafen.
Astrid entschließt sich zu einer weiteren Runde Schlaf und kuschelt sich
an MArtin. Gegen 10 Uhr klopft es an der Tür. Barbara kommt, um
sich schweren Herzens zu verabschieden. Nach 8 Monaten Travellerleben
hat sie beschlossen, ihr begonnenes Medizinstudium in Dänemark fortzusetzen.
Donnerstag,
17.08.00/122. Tag /26. Tag auf Tenggol:
Um 6.30 krabbelt Martin unter unser Moskitonetz. Für 15 Sekunden
Film hat er heute Nacht 8 Stunden unser Notebook
gequält.
Um 6.55 Uhr ist Astrid zu einer Dschungel- Tour auf die
Spitze
des Hausberges verabredet.
Während Martin sanft in den Schlaf hinübergleitet,
schlüpft sie ausnahmsweise in T-Shirt, lange Hose und Boots. Für MArtin
stellt sie
den Wecker auf 10:30 Uhr, er hat da ein Date mit Jamil
und einigen Leuten vom Tourismus-ministerium. Diese machen gerade Island-
Hopping und wollen ein paar unserer digitalen Fotos von Tenggol für ihre
staatliche Tourismus- Homepage mitnehmen.
Vor dem Abmarsch hat Astrid noch Zeit für ein Frühstück mit dem obligatorischen
Nescafe, Toast, Spiegelei und baked Beans. Luxusvarianten des herzhaften
Frühstücks sind hier gebratene Nudeln, frittierter Reis mit Fisch, Rührei
oder Wiener
Würstchen
aus malaysischem Chicken. Wir mögen Susi und Sisi, beide aus Indonesien
und für die Küche verantwortlich, sehr gerne und bekommen auch immer wieder
Extrawünsche erfüllt. Ein Privileg, dass uns mit zunehmender Aufenthaltsdauer
immer wichtiger wird.
Gegen
9 beginnt die inzwischen vollständig versammelte Gruppe ihren Aufstieg
durch den Dschungel, der unmittelbar hinter dem letzten der Aqua- Resort-
Bungalows beginnt. Nach wenigen Metern dringt nur noch spärlich Tageslicht
durch den nahezu undurchdringlichen Blätterwald des Dschungels. Der kaum
erkennbare schmale gewundene Trampelpfad führt, über termitenzerfressene
Stämme ehemals riesiger Giantbäume hinweg, steil nach oben.
Ca. 300-400 Höhenmeter sind zu überwinden. Immer wieder bieten herabhängende
Lianen
und Luftwurzeln Gelegenheit zum Festhalten, Abstützen, Weiterhangeln oder
auch nur Anlehnen.
Wir kommen an Palmen, mächtigen Farnen und großblättrigen Efeuarten
vorbei.
Unzählige Kletterpflanzen winden sich um die Stämme wahrer Baumriesen.
Schrauben sich, andere strangulierend, dem lebenswichtigen Licht entgegen.
Wurzeln ranken, wohin man schaut. In jeder Höhe, frei schwebend, angewachsen,
verschlungen oder verknotet. Eine bizarre und faszinierende Welt.
Es ist drückend heiß. Schweiß sammelt sich ich in dicken Tropfen und rinnt
den Körper runter. Je höher wir kommen, desto schwerer wird der Atem.
In den Verschnaufpausen stürzen sich unzählige blutgierige Mosquitos auf
uns. Die Stille wird nur durch unser Keuchen und das Geräusch klatschender
Hände auf feucht- nackte Haut unterbrochen.
Machmal raschelt esum uns herum. Aber wir
können die unzähligen Augenpaare,
die unsere Gruppe vermutlich aufmerksam beobachten, nur ahnen.
Auf der Hälfte des Weges ziehen wir uns mit Hilfe eines Seils ca. 10 Meter
nahezu senkrecht zwischen zwei Felsen hinauf. Weiter geht’s über morsche,
feucht- rutschige Baumstämme hinweg balancierend. Mit Händen und Füssen
hangeln wir uns den schmalen Wurzelpfad hinauf. Langsam
lichtet sich der Dschungel, es wird heller und die Luft zirkuliert wieder.
Die letzten Meter vor dem Aussichtspunkt müssen wir noch mal klettern,
dann geben die Bäume die Sicht auf den heute wolkenlosen Himmel frei.
Mit jedem weiteren Schritt wird der Blick über den Dschungel, das Meer
und den Strand besser.
Ein Seeadler zieht
majestätisch seine Kreise.
Weit unter uns
tuckert Reynold mit einem Spielzeugboot die Taucher von Aqua Resort zum
Morgentauchgang.
Am südlichen Ende der Bucht fährt John vom Tenggol Resort seine Taucher
raus. Die kleinen Bucht am süd- westlichen
Ende des Strandes hat als einzige bereits volle Sonne. Ihre Liegestühle
sind noch unbenutzt, das Boot vom Tanjong Jara Resort noch nicht angekommen.
Die malaysischen Flaggen flattern träge im leichten Wind.
Es ist ein erhebendes Gefühl, hier oben zu
stehen und den Tagesablauf dort unten aus der Vogelperspektive erleben
zu können.
Doch wie immer und überall gibt es auch hier einen Wermutstropfen:
Die Mitte des Strandes wird
sowohl vom Meer kommend, als auch aus der Luft betrachtet von ziemlich
hässlichen, kasernenähnlich wirkenden Hütten verunziert: Das dritte, halb
verfallene Resort Tenggols. Schonungslos zeugen die dort kahl
abgeholzten Stellen des sonst undurchdringlichen Dschungels von fehlenden
Sinn für Ästhetik und dem gedankenlosen Umgang Einzelner mit der Natur.
Wir genießen die angenehme Kühle und Weite der schwindelerregenden Höhe.
Sie sind reiche Belohnung für den anstrengenden über einstündigen Aufstieg.
Rogil versorgt uns mit "power-food" in Form von Schokokeksen
und Wasser.
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